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Organspende ja oder nein - wie entscheide ich mich ?

 

 

Der von der KAB St. Martinus Hagen angebotene Informationsabend sollte den Zuhörern eine Grundlage für Ihre Entscheidung ermöglichen. Als Vortragender konnte Dr. Feld aus Hagen gewonnen werden. Die Fragestellung: „entscheide ich mich persönlich für eine Organspende“ kommt demnächst auf alle zu, da die Krankenkassen ihre Versicherten anschreiben werden.

Dr. Feld erläutere als erstes die medizinische Entwicklung, mit der Organtransplantationen erst möglich wurden. Viele erinnern sich noch an die erste Herztransplantation, die von Prof. Christiaan Barnard 1967 in Südafrika durchgeführt wurde. Heute können u.a. Niere, Leber, Lunge, Herz, Darm, Bauchspeicheldrüse transplantiert werden. Eine der häufig gestellten Fragen und Bedenken lautet: „ist wirklich sichergestellt, dass nur einem wirklich Toten Organe entnommen werden“. Hier wurden Kriterien aufgezählt, die bei einem Hirntod vorliegen müssen. Diese Feststellung muss eindeutig von zwei unabhängigen Ärzten getroffen werden die über eine mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen verfügen müssen und auch nicht dem Entnahme- oder Transplantationsteam angehören dürfen. Nach 12 Stunden müssen diese eindeutigen Tests  nochmal absolviert werden und der Hirntod endgültig bestätigt werden. Wichtig ist auch zu wissen, dass nach dem Transplantationsgesetzt und auch durch gewollte Anonymität absolut keine Möglichkeit besteht, hier finanziell in das Geschehen einzugreifen.

Vor einer möglichen Organspende muss zwingend geklärt werden, ob eine Willenserklärung des Hirntoten,  z.B. durch einen Spenderausweis vorliegt. Die Entscheidung, welcher Empfänger eventuell ein Organ erhält, wir von einem unabhängigen Gremium EUROTRANSPLAT (Niederland) getroffen.  Seit der ersten Nierentransplantation sind in Deutschland weit über 100.000 solcher Transplantationen durchgeführt worden. Trotzdem warten in Deutschland ca 8.000 Patienten auf eine Spenderniere und die durchschnittliche Wartezeit der Spendenempfänger beträgt 5-6 Jahre.

Ein weiterer Teil des Referates befasste sich mit der „Lebendspende“. Dies ist  im Wesentlichen die Nierentransplantation. Dieses Organ ist im Körper paarweise vorhanden und somit büßt der Spender seine Nierenfunktion nicht ein. Ein weiteres Organ, bei dem Lebendspenden eine zunehmende Rolle spielen, ist aufgrund ihrer hohen Regenerationsfähigkeit die Leber. Diese wird allerdings nicht komplett, sondern nur teilweise gespendet.

Die Besucher der KAB Veranstaltung nutzten noch die Gelegenheit, viele auch kritische und ethische gegründete Fragen zu stellen. Auch hier nahm Dr. Feld sachlich und neutral Stellung. Ein wichtiger Punkt ist seiner Meinung nach, sich zu entscheiden und den eigenen Angehörigen mitzuteilen. Entweder mit einem „eindeutigen Nein“, damit die Angehörigen den Willen kennen oder mit einem „eindeutigen Ja“ oder einem Spenderausweis, denn nur dann ist eine Organspende zulässig.

Es ist der KAB ein Anliegen, solche Veranstaltungen zu aktuellen Themen anzubieten. Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen, sich zu informieren und weiterzubilden. Die Zuhörer bedankten sich beim Vortragenden mit einem dankbaren Applaus.

 

 

 

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